Die Basel Sinfonietta steht seit ihrer Gründung 1980 für musikalische Vielfalt und demokratische Selbstverwaltung. In unseren Programmen bemühen wir uns, Konzertkonventionen und Repertoiregrenzen zu überwinden und zeigen uns offen gegenüber anderen Genres und Kulturen. In den letzten Jahren konnten dabei Kooperationen mit Künstlern aus verschiedensten Kulturen und Stilbereichen realisiert werden. Als Klangkörper, der in der Saison 2023/24 in sechs Projekten über 363 Stellen mit freien Musiker:innen besetzte, bemühen wir uns vorzuleben, wie die Belange der Musiker, etwa faire Löhne, im alltäglichen Orchesterbetrieb verwirklicht werden können.
Im Streit um die Verteilung von Fördermitteln befindet sich die Basel Sinfonietta somit in einer Pattsituation. Wir können uns einerseits aus unserem Selbstverständnis nicht gegen eine Initiative stellen, deren Kernanliegen musikalische Vielfalt sowie faire Löhne für freischaffende Musiker:innen sind. Andererseits wollen wir als «klassisches» Orchester uns mit unseren Kolleg:innen der anderen Basler Klangkörper solidarisieren, die die Pflege der musikalischen Tradition garantieren, auf deren Schultern jene heute entstehende Musik steht, die wir in unseren Programmen aufführen.
Wir sind überzeugt, dass eine vielfältige, gerechte und nachhaltige Kulturförderung nicht auf Kosten bestehender Strukturen gehen sollte. Für unsere Kolleg:innen und uns wünschen wir uns Verlässlichkeit und Kontinuität, um unsere Arbeit auf höchstem Niveau fortsetzen zu können. Leider lässt die Musikvielfalts-Initiative die Frage unbeantwortet, ob dies bei ihrer Annahme der Fall wäre. Vielmehr ist mit grosser Wahrscheinlichkeit mit deutlichen Kürzungen auch für die Basel Sinfonietta zu rechnen.
Deswegen können wir die Initiative in der vorliegenden Form nicht unterstützen.
Ihre Basel Sinfonietta